Ablativ, Lokativ und Instrumental im Jungavestischen
Ein Beitrag zur altiranischen Kasussyntax
Studien zur historisch-vergleichenden Sprachwissenschaft 1 (SHVS 1)
2011 · Kartoniert · 437 Pages
ISBN 978-3-935536-59-2
Mit diesem Werk legt der Verfasser einen Grundstein für eine neue gründliche Betrachtung der Kasussyntax des Jungavestischen, einer der drei durch Textcorpora bezeugten altiranischen Sprachen. Während zu zahlreichen Aspekten der verbalen Morphosyntax des Avestischen, zumal des Altavestischen, bereits etliche Arbeiten vorliegen, wurde das Gebiet der jungavestischen Kasussyntax seit der letzten Gesamtdarstellung der avestischen Syntax in Hans Reichelts Awestischem Elementarbuch (1909) vernachlässigt.
Die vorliegende Arbeit bietet nun eine detailreiche Analyse der Verwendungsweisen der drei Kasus Ablativ, Lokativ und Instrumental und ihrer jeweiligen Kernfunktionen. Besonderes Augenmerk liegt auf den Teilen der Verwendungsbereiche dieser Kasus, in denen sich Überschneidungen mit den Verwendungen anderer Kasus ergeben. Dabei werden sowohl die Funktionen der bloßen Kasus als auch die der Kasus in Verbindungen mit Lokalpartikeln betrachtet.
Die Untersuchung findet vor dem Hintergrund des wesentlich besser erforschten Vedischen statt, wobei Übereinstimmungen und Unterschiede herausgearbeitet und klar benannt werden.
In Verbindung mit den zahlreichen Arbeiten zur vedischen Kasussyntax wird nun die Möglichkeit greifbar, die Kasussyntax des Urindoiranischen auf verlässlicherer Grundlage als bisher zu rekonstruieren. Daraus werden sich weitere Rückschlüsse auch auf die urindogermanische Kasussyntax ergeben.
Das Werk erhielt einen Preis aus der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft 2011 und den Preis der Indogermanischen Gesellschaft für die beste Dissertation im Bereich Indogermanistik für das Jahr 2011.